Viele Unternehmen der Lebensmittelindustrie sind von kleinen Familienbetrieben zu mittelständischen und großen Produzenten und Händlern angewachsen. Der einstige familiäre Geist ist vielen Betrieben erhalten geblieben, leider aber oft auch IT-Strukturen, die den Anforderungen eines landesweit oder sogar international agierenden Unternehmens nicht mehr gerecht werden. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer haben das bereits erkannt, doch es gibt noch viele Stellschrauben, derer sich die Nahrungsmittelindustrie bedienen kann, um effizienter aufgestellt zu sein.
Speziell die Kostentransparenz ist ein Thema, das zum entscheidenden Faktor werden kann in diesem hart umkämpften Markt. Während in vielen Bereichen generell ein Kostenanstieg zu verzeichnen ist, findet man bei vielen Nahrungsmittelproduzenten und -händlern erhebliches Margenoptimierungspotenzial. Um dieses auszuschöpfen, muss jedoch zunächst Transparenz darüber hergestellt werden. Viele Unternehmen streben danach, ihre Logistikkosten zu senken indem sie besser planen. Das ist gut und richtig, aber sie übersehen dabei oft, dass sie den größeren Hebel ganz am Anfang ihrer Prozesskette haben: bei der Bedarfsplanung. Die Integration aller Prozesse ist die Grundvoraussetzung für Transparenz. Ein geeignetes Tool erfasst dabei von der Rohstoffannahme bis zum Verbraucher Herkunftsdaten, Qualitäten, Zertifikate und vieles mehr.
Abfallreduzierung ist ein weiterer Faktor, den viele Unternehmen verbessern wollen. Oft werden Qualitätsprüfungen nicht digital erfasst und selten erfolgt dies in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Proben werden häufig nur dazu verwendet, Rohstofflieferungen zurück zu weisen oder eine Nachverfolgung durchzuführen, wenn es zu einem Kontaminierungsvorfall kommt. Dabei wird übersehen, dass man kontinuierlich erfasste Qualitätsmerkmale bei der Preisbildung nutzen kann. So können z.B. reifere Früchte zu einem besseren Preis angeboten werden.
Die Krisen, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft in den vergangenen Jahren gebeutelt haben, waren nicht vorhersehbar. Vorhersehbar ist jedoch, dass es immer wieder Krisen gibt – welcher Art sie auch sein mögen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, die mit kurzen Haltbarkeiten arbeiten, dass sie einen sauberen Forecasting-Prozess implementieren. Außerdem können PLM-Systeme (Product Lifecycle Management Systeme) helfen, Rezepturen zu verwalten und unterstützen bei der Optimierung, sollten substituierbare Rohstoffe nicht verfügbar sein.
Mit sich wandelnden Verbrauchervorlieben und dem gestiegenen Fokus auf die Nahrungsmittelherkunft sind Innovation und Produktentwicklung unerlässlich für Lebensmittelhersteller, die weiterhin wettbewerbsfähig sein wollen. Dabei unterstützen können Produktlebenszyklussoftware und Planungswerkzeuge. So lassen sich Produkte bis zu 30% schneller auf den Markt bringen. Mit BI-Tools können die Unternehmen Kannibalisierungseffekte simulieren, um zu prognostizieren, welche Auswirkungen die Einführung eines neuen Produktes auf die bereits existieren Produkte haben wird.
Um sich diese intelligenten Lösungen zunutze zu machen, müssen die vorhandenen Daten konsolidiert und Datensilos aufgelöst werden. Was vielerorts als Machine Learning bezeichnet wird, ist tatsächlich nur eine simple Hochrechnung. Die Tools sind vorhanden, sie müssen nur richtig befüllt und genutzt werden.
Hier liegt für die deutsche Nahrungsmittelindustrie ein großes Potenzial, denn die Grundlagen sind da. Mithilfe gezielter digitaler Unterstützung können massive Wettbewerbsvorteile gesichert und für Mensch, Tier, Umwelt und Unternehmen große Fortschritte erzielt werden.
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