In der heutigen hart umkämpften und schwer kalkulierbaren chemischen Industrie kämpfen viele Chemieunternehmen einen fast aussichtslosen Kampf bei der Optimierung ihrer durchgängigen Lieferketten, da sich die meisten Daten außerhalb des eigenen Hauses finden. Laut einem Bericht von Ernst & Young „befinden sich bis zu 80 % der Lieferkettendaten von Großunternehmen wahrscheinlich in den Händen anderer Unternehmen“. Eine digitale Lieferkette kann dabei helfen, all diese Daten zu analysieren.
Mit der Digitalisierung der durchgängigen Lieferkette arbeiten alle Stakeholder – firmeninterne und ‑externe – auf derselben Plattform. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir die ersten drei Schritte, die Chemieunternehmen bei der Digitalisierung der durchgängigen Lieferkette berücksichtigen sollten, um die Abläufe reibungsloser zu gestalten.
1. Nutzung von Prognosefunktionen zur Minimierung der Variabilität
Chemische Produkte kommen in den verschiedensten Anwendungen und Endmärkten zum Einsatz. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Hersteller über geringfügige Änderungen betreffend die Nachfrage nach einem Endprodukt informiert werden, können deren Folgen bereits immens sein. Um die tatsächliche Nachfrage zu verstehen, sollten Hersteller leistungsstarke Lieferketten-Planungstools einsetzen, die Leads für Produkte, Kategorie, Geschäfte und Vertrieb analysieren. Diese Tools verwenden logische und statistische Methoden (wie die bayessche Statistik) zur effektiven Nutzung mehrerer Prognosemethoden, bei denen historische Daten, Marktindikatoren, Wettbewerbsinformationen und interne Vertriebsprognosen für den internen Vertrieb zur Durchführung von Simulationen und der Hochrechnung von Bedarfsprognosen kombiniert werden. Darüber hinaus kann maschinelles Lernen genutzt werden, um saisonabhängige Trends und Wachstumstrends im Hinblick auf Vorhersagbarkeit und zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit zu erkennen. Die Bedarfsermittlung im Vergleich zur Prognose kann neue Trends oder außergewöhnlich große Aufträge erkennen, die dann zur Überprüfung und zur Ergreifung angemessener Maßnahmen weitergereicht werden können.
2. Optimierung durch Vereinheitlichen von Zuliefererkomplexitäten
Materialien in der Lieferkette folgen in verschiedenen Teilen der Welt ihren eigenen saisonalen Mustern. Beispielsweise kann davon ausgegangen werden, dass die Öl- und Gasförderung im Golf von Mexiko während der Hurrikansaison gedrosselt wird, das genaue Ausmaß des witterungsbedingten Förderrückgangs ist jedoch schwer vorauszusagen. Lieferschwankungen beeinflussen die Verfügbarkeit, Menge, Kosten und Vorlaufzeiten von Rohstoffen über die gesamte Lieferkette in der chemischen Industrie, was die Arbeit des Beschaffungsteams extrem schwierig macht. Eine gute Lösung für das SCM (Supply Chain Management) sollte nahtlos mit dem ERP-System (Enterprise Resource Planning) eines Unternehmens zusammenwirken, um Bedarfsprognosen zu liefern, Stücklisten zu erhalten und Prognoseanforderungen für jeden Rohstoff festzulegen. Die Lösung sollte die Beschaffungsmitarbeiter bei ihren Bemühungen unterstützen, den Bedarf an Rohstoffen werksübergreifend zu kombinieren und zentrale Ausschreibungsprozesse durchzuführen, um Ausgabensynergien zu realisieren oder zumindest Angebotsanfragen zu versenden. Die Lösung sollte auch das Zusammenfassen aller Angebote von Zulieferern erleichtern; Was-wäre-wenn-Szenarien mit verschiedenen Anbietern auf der Grundlage von Zielen wie Zahlungsbedingungen, Volumengrenzen, Vorlaufzeiten und Kosten durchspielen und Anbieter für die gesamte direkte Beschaffung endgültig einrichten.
3. Höhere Belastbarkeit dank ausgereifter Planung und Disposition
Die Fertigung kann in der chemischen Industrie als kontinuierliche und Chargenläufe geplant werden, verschiedene Ströme und chemische Prozesse können zusammengeführt und aufgespalten sowie zur Herstellung von Zwischenprodukten (Massengütern) oder Fertigwaren verwendet werden. Das Fehlen genauer Nachfrageprognosen und der Umgang mit der Variabilität von Zuliefereränderungen bedeutet, dass Planer häufig Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Produktionsvolumen von Zwischenprodukten und Fertigwaren haben. Ein modernes Supply Chain Planning (SCP) Tool kann bei der Bewältigung von Herausforderungen bei der Produkt- und Terminplanung hilfreich sein. Es kann beispielsweise dazu beitragen, Einschränkungen für neue Produkte zu planen und zu verwalten, die während einer wichtigen Einführungsphase gelten. Das richtige SCP-Tool dient dank der Berücksichtigung verschiedener Engpässe wie Tanks, Abfüllanlagen, Durchflussraten, Verfügbarkeit von Facharbeiter-Teams, Compliance usw. auch als Hilfe bei der Anlagenplanung. Moderne SCP-Tools können auch mehrere Produktionszeitpläne verschiedener Zeitplaner miteinander verknüpfen und so die einzelnen Zeitpläne optimieren, die gesamten Anlage mit maximaler Effizienz nutzen zu können.
Um mehr über dieses Thema zu erfahren und praktische Informationen über zusätzliche Schritte zu erhalten, die Ihr Unternehmen zur Schaffung einer durchgängigen digitalisierten Lieferkette umsetzen kann, laden Sie den Best Practice-Leitfaden herunter:
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